Kein „Tag der Deutschen Zukunft“ 2016 in Dortmund

#noTddZ

Der „Tag der deutschen Zukunft“ – Nazi-Phantasien auf Wanderschaft
Gegründet von der “Initiative gegen Überfremdung” fand der „Tag der deutschen Zukunft“ erstmals 2009 in Schleswig-Holstein statt und wird seitdem jedes Jahr von Stadt zu Stadt weitergereicht. Bisher beschränkten sich die Veranstaltungsorte auf Nord- und Ostdeutschland. Dortmund – seit Jahren wegen seiner aggressiven und gewalttätigen Neonaziszene bekannt – soll nun der nächste Austragungsort dieses Großevents werden, zu dem Neonazis aus ganz Deutschland und anderen europäischen Ländern erwartet werden. Den Dortmunder Neonazis und der von ihnen mobilisierten Naziszene soll dabei in diesem Jahr die Nordstadt als Kulisse für eine herbeiphantasierte „Überfremdung“ und Zerstörung der „deutschen Volksgemeinschaft“ dienen, in der sich Deutschlands Zukunft jetzt schon exemplarisch zeige. Der proletarisch und migrantisch geprägte Stadteil nördlich der Dortmunder Innenstadt zählt seit seiner Gründung vor knapp 170 Jahren zu einem der Migrationshäfen des Ruhrgebiets – und ist es bis heute: arm, „dreckig“ und direkt. Wer es schafft, zieht in der Regel weiter. Vermutlich ist Deutschland nirgendwo mehr Einwanderungsland als im Ruhrgebiet. Daher wirkt es geradezu absurd, dass im Aufruf der Faschist*innen von einer „mehrtausendjährigen Geschichte“, einer „natürlichen Schicksalsgemeinschaft“ und deren „natürlichen Grenzen“ schwadroniert wird: Wer sich überzeugen mag, schaue sich einmal die Nachnamen der Mitglieder von „Die Rechte“ an. Auch wenn es so scheint, als hätte sich rassistische Mobilisierung auf eine „Überfremdung“ durch Geflüchtete eingeschossen, kommt ohne eine Prise Antisemitismus kein „echter“ Naziaufruf aus: Die Vernichtung der „Volksgemeinschaft“ würde von verschwörerischen Kräften geplant betrieben und sei eine fremdgesteuerte Arbeit gegen das deutsche Volk, mit dem Ziel, eine „willenlose, lethargische Masse verschiedenster ethnischer Herkünfte“ zu schaffen, die ebenjenen Kräften dazu dienen würde, Kontrolle über das „wehrhafte deutsche Volk“ ausüben zu können. Dass diese dunklen Kräfte in Israel und an der Ostküste Nordamerikas sitzen, versteht sich bei einem antisemitischen Weltbild scheinbar von selbst. So sehen sich die selbsternannten historischen Nachfahren der Nationalsozialist*innen auch im 21. Jahrhundert als Opfer von „offenkundiger Fremdsteuerung“ im heroischen Kampf um die Reinheit des Volkskörpers, die 365 Tage im Jahr in einer Welt kämpfen müssen, wo „Deutsche schon Menschen zweiter Klasse“ seien.

Warum ist es wichtig, im Juni nach Dortmund zu kommen?
Neonazis bewegen sich derzeit im Fahrwasser eines gesellschaftlichen Rassismus, der so stark ist wie seit 20 Jahren nicht mehr. Es ist wichtig, neben Pegida und AfD sich auch den „klassischen“ Neonazis entgegen zu stellen, da auch diese bundesweit zur Zeit immer mehr Raum bekommen. Das Event „TddZ“ soll insbesondere dem Austausch zwischen verschiedenen Neonazispektren dienen, bei dem sich „Die Rechte“ Dortmund bundesweit in Szene setzen und an die Großmobilisierungen zum Antikriegstag anschließen möchte. Nicht zuletzt kann der nächste „Tddz“ auch in eurer Stadt sein – kommt mit uns nach Dortmund, um den Nazis die Suppe gehörig zu versalzen!
(gekürzter und geänderter Text von: http://dortmund.no-tddz.org)

Folgende Bündnisse organisieren die Proteste vor Ort, denen ihr euch anschließen könnt:
BlockaDo
Dortmund Nazifrei!
#noTddZ-Bündnis

Der Kreisverband Saarlouis der SJD – Die Falken, der Juso Landesverband Saar sowie DGB Jugend Saar/Rheinland-Pfalz organisieren gemeinsam eine Busanreise zu den Gegenprotesten zum „Tag der deutschen Zukunft“ in Dortmund. Die Hinfahrt ist am 03.06. Nachmittags, die Rückfahrt am 04.06. Abends.
Ein Abfahrtsort wird nach Anmeldung bekannt gegeben.
Der Soli-Preis für ein Ticket zur Finanzierung des Buses beträgt 5 Euro.
Solltet ihr das finanziell nicht leisten können finden wir dafür aber auch eine Lösung!

Schlafplätze in Dortmund und Umgebung sind organisiert. 

Kontaktaufnahme + Anmeldung ist per eMail an notddz16@falken-saarlouis.de möglich (Bitte unbedingt PGP verwenden! – >Link zum PGP Key<)

Flyer als .pdf-Datei zum Downloaden: >klick<

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